Der schwierigste Weg – unsere Sache!

… und diese Sache liegt nicht unbedingt in der Natur des Menschen.

Möglichst schwer, möglichst herausfordernd, möglichst steil… dies klingt jedenfalls nicht nach dem Weg des geringsten Widerstandes oder? Aber genau den haben wir gesucht und auf Sizilien genügend dieser widerspänstigen Wege für uns gefunden.

Zu 23 an der Zahl haben wir uns in der Nähe von San Vito lo Capo im NW der Insel am Campingplatz El Bahira zum ‘Anklettern’ eingefunden.

Anklettern, dass heisst für die meisten von uns von Horizontal- auf Vertikalmodus umsteigen. Von Winter- auf Sommermodus, von Skischuh- auf Kletterlatschenmodus. In unserem durchaus tragischen Fall aber auch von Kasnocken- und Jagateemodus auf Pizza- und Vino Rossomodus. Die körperlichen Anforderungen waren also enorm…

von Winterspeck und Babyhaut…

Anklettern bedeutet auch das Gewicht des Winterspecks auf die Arme übertragen. Die Babyhaut auf den Fingern gegen Hornhaut eintauschen. Es bedeutet auch, das persönliche Kräftemessen mit dem Fels wieder lieben zu lernen. Die ersten Klettermeter im Frühjahr sind wohl immer die spannendsten im Jahr!
Vor allem bedeutet Anklettern für uns jedoch Urlaub. Ein paar Tage wegfahren. Gemeinsam mit Freunden unterwegs sein. Sport machen und bewegen. Herrlich! Anstrengung am Fels kann so entspannend sein…

Dubiose Urlaubsaktivitäten

Für viele mag es dubios erscheinen, wenn sich Menschen zwei Wochen Urlaub nehmen, sich einen Flug in den Süden buchen damit sie sich irgendwelche Wände raufschinden. Sich dort in zu enge Schuhe pressen, um sich an Microgriffen- und Tritten irgendwelche unbedeutenden Kletterrouten, welche auch noch unbedeutende Namen haben, zentimeterweise hochackern, damit sie am Abend völlig müde und aufgeschürft über diese und jene komische Tour bei viel zu viel Weinkonsum auch noch zum herumphilosophieren beginnen?!?

Gibts denn nichts Wichtigeres zu tun als klettern?

Komisch ist es allemal. Und Wichtigeres gibts angeblich immer, oder? We say NO!!! Da gibts in dem Moment nichts Wichtigeres! Das Klettern ist dann eben mal wieder wichtig für uns!

Jede Tour die wir klettern konnten, war wieder ein weiterer Schritt zu uns selbst. Jeder Tag brachte trotz der Anstrengung am Fels wieder körperliche Entspannung und seelische Kräfte zurück. Die Familien hatten wieder Zeit füreinender und die Gemeinschaft ist im wunderschönen sizilianischen Frühling wieder aufgeblüht. Gelassenheit machte sich bemerkbar und der ‚Schmäh‘ begann zu laufen. Und diese Sache ist wichtig!
Eine sehr befriedigende Ablenkung zu unserem beschäftigten Alltag, diese Sache mit dem Klettersport. Beinahe empfehlenswert.

Das Alles war Sizilien für uns – eben unsere Sache – la cosa nostra! Ciao
Don Alessandro M.Azurro

Teilnehmer:M.Azurros; Pragos; Don Capos; Zwingeros; Dopplerones; Ederones; Thalhammeranos